Zig Mal durchgespielt, punktiert, in Zeitlupentempo – und trotzdem mag der Lauf noch nicht gelingen! Es scheint, als würde die eine Hand der anderen geradezu davonlaufen oder aber ein Knoten in den Händen — und vor allem im Kopf — entstehen.
Folgender kleiner Übe-Trick, bei dem die Koordination der Hände (es spielt dabei keine Rolle, ob man Geige, Bratsche oder Cello spielt, das Prinzip ist dasselbe) zunächst separat trainiert werden, kann helfen, schwierige Stellen zu meistern:
Mit der linken Hand beginnen (weil das die einfachere Variante ist), die rechte Hand ruht. Mit den Fingern der linken Hand wie mit Hämmerchen die Passage durchgreifen. Das einzige was hierbei hörbar sein sollte, ist das Aufschlagen der Finger auf das Griffbrett.
Anschließend ist die rechte Hand an der Reihe, während die linke Hand ruht. Der Bogen streicht die Noten auf den leeren Saiten. Es ist wichtig, dabei exakt die gleiche Bogenmenge und Bogenstelle anzuwenden, wie es mit beiden Händen in der Endfassung gespielt werden soll. Auch die Dynamik soll mitgeübt werden – z. B. beim Crescendo Bogen verbreitern etc.
Erst wenn beide Hände getrennt geübt wurden und unabhängig voneinander „funktionieren“, beide Abläufe vereinen.