„Es ist doch der gleiche Stuhl wie gestern, die selbe Stachellänge und sogar dasselbe Instrument! Wieso um alles in der Welt fühlt es sich heute so anders an?“ Vor dieser wundersamen Frage ist kein Cellist gefeit. Mal scheint sich das Cello ganz leicht und wie von selbst zu spielen, mal scheint es sich in ein sperriges, globiges Etwas zu verwandeln, dem kein schöner Ton zu entlocken ist…
Die gute Nachricht: es liegt zumeist nicht am Cello sondern an einem selbst. Wir wachen jeden morgen mit unterschiedlichen körperlichen Befindlichkeiten auf. Die Ausrichtung des Körpers ist nie konstant, allein die Stellung der Wirbelsäule ist nicht tagtäglich die gleiche. Es mit diesen kleinen aber wichtigen Unterschieden aufzunehmen — die Schulung der Körperwahrnehmung –, ist für das Cellospielen unheimlich wichtig.
Übung zum Aufwärmen und zur Körperwahrnehmung
Noch bevor man das Cello zwischen die Knie nimmt, sollte man sich richtig hinsetzen. Was bedeutet das? Nun, es ist zum Glück eine einfache Angelegenheit! Füße im Boden gut verankern, den Sitzbeinhöckern nachspüren. Um diese mit dem Becken, wie auf dem Schulsessel, herumwippen. Währenddessen, die Wirbelsäule gerade richten, indem man sich vorstellt, dass der Hinterkopf an einem Faden befestigt ist, der Richtung Decke zieht. Beide Hände auf die Knie legen und die Schultern nach mehrmaligem Kreisen nach hinten unten fallen lassen. Zu guter Letzt den Oberkörper leicht nach vorne neigen als würde man aufstehen wollen.
Diese kleine Aufwärmübung dauert nicht lange und ist einfach und wirkungsvoll. Man sollte sie nur häufig üben, am besten täglich, wie die Tonleiter.